(Fotos: Chittagong Hill Tracts, Moanoghar)
Mitgefühl in Aktion e.V. fördert zusammen mit Buddhist Global Relief eine staatlich anerkannte Schule in Moanoghar (https://www.moanoghar.org/), die im Jahr 1974 von buddhistischen Mönchen gegründet wurde, um benachteiligten und marginalisierten Kindern Bildung und hiermit eine bessere Zukunftsperspektive zu ermöglichen.
Im Jahr 2023 hat die Schule insgesamt 1139 Schüler, davon leben 783 vor Ort in den schuleigenen Wohnheimen. In diesem Jahr wurde das Ziel erreicht, dass die Schülerschaft erstmals paritätisch aus Jungen und Mädchen zusammengesetzt ist, sowohl in der Schule als auch in den Wohnheimen. Heute sind 52 % der Schülerschaft Mädchen; ein großer Erfolg in einem Land, in dem vor allem Mädchen vielfach immer noch dazu gezwungen sind, die Schule vorzeitig abzubrechen.
Diese von einer gemeinnützigen Organisation vor Ort betriebene Schule bietet neben einer Grund- und Mittelschule auch eine Gesundheitsversorgung, Angebote zur technischen und beruflichen Bildung, Angebote zur Förderung indigener Sprache und Kultur sowie Programme zur Unterstützung der Einkommensgenerierung und der sozioökonomischen Entwicklung.
Zu diesen zählt auch das Agrarprogramm „Model Hill Farming for improving access to education of Moanoghar Children“. Dieses Projekt ist die Fortsetzung und Erweiterung des bisherigen Agrarprojekts aus dem Vorjahr, das ebenfalls von Mitgefühl in Aktion unterstützt wurde.
Mit Hilfe Ihrer Unterstützung konnten im Jahr 2022 insgesamt 500 Cashewbäume sowie 170 Bananen- und 100 Papayapflanzen gepflanzt sowie verschiedene Gemüsesorten wie Straucherbsen, Chilis, Tomaten und Blattgemüse angebaut werden, die die Mahlzeiten der Schulkinder ergänzen. Zusammen mit dem Zukauf von Lebensmitteln wie Reis konnte so auch während der Corona- Pandemie, in der es vielen Menschen nicht möglich war, den Lebensunterhalt für ihre Familien zu sichern, die Versorgung der Kinder gewährleistet und ihr Schulbesuch weiterhin ermöglicht werden.
Außerdem wurde eine Baumschule neu errichtet, in der 5.000 Cashew-Setzlinge gezogen wurden. Diese werden an die Erziehungsberechtigten der Schüler verteilt, damit diese auch auf ihrem eigenen Land in der Region Cashew-Gärten anlegen können. Mit dieser langfristigen und nachhaltigen Einnahmequelle können auch die Bergbauern der Region zukünftig ihre Familien ernähren und die Bildung ihrer Kinder unterstützen.
Zusätzlich dazu erfolgte die Vermittlung praktischer Kennnisse in den Bereichen Lebensmittel, Landwirtschaft und Agrarverarbeitung an die Schüler.
Die Erfolge und Ergebnisse dieses Projekts sollen nun in 2023 fortgesetzt und verstetigt werden.
Auch dieses Folge-Projekt zielt darauf ab, zum einen mit dem Anbau verschiedener Gemüsesorten und dem Angebot von Mittagsmahlzeiten für die Schulkinder den unmittelbaren Nahrungsmittelbedarf der Schüler zu decken, um Ihnen weiterhin den Schulbesuch zu ermöglichen, und zum anderen im Sinne der Nachhaltigkeit Einkommensmöglichkeiten zu schaffen, um den benachteiligten Kindern von Moanoghar weiterhin nachhaltige Bildungsmöglichkeiten anbieten zu können.
Hierzu ist bezüglich der seit 2022 bestehenden Baumschule geplant, diese weiter auszubauen und die Cashew-Setzlinge der lokalen Sorte mit ertragreicheren Sorten zu veredeln. Außerdem werden Zäune zum Schutz der bereits angelegten Cashewplantage benötigt.
Zusätzlich sollen durch das Angebot von Schulungen zur Lebensmittel- und Getränkeproduktion (F&BP) die Chancen der Schüler auf eine selbständige Erwerbstätigkeit in der Tourismusbranche oder die Gründung eines eigenen kleinen Lebensmittelunternehmens verbessert werden. Die Genehmigung der Regierung für die Durchführung eines F&BP-Handelskurses hat die Schule bereits erhalten.
Von diesem Agrarprogramm profitieren natürlich einerseits in direkter Weise die Schülerinnen und Schüler, die ein tägliches Mittagessen erhalten und mit dem angebauten Obst und Gemüse Ihren Speiseplan nahrhaft ergänzen und das in den Agrarschulungen sowie den Kompetenzentwicklungstrainings zur Lebensmittel- und Getränkeproduktion (F&BP) erworbene Wissen umsetzen können, aber indirekt natürlich auch die für den Gemüseanbau, den Bau von Zäunen u.Ä. und die Schulungen angestellten Mitarbeiter sowie ihre Familienmitglieder.
Somit profitieren mindestens 1573 Menschen direkt und indirekt von diesem nachhaltigen Agrarprojekt, das Mitgefühl in Aktion e.V. gern auch weiterhin unterstützt und hiermit in die Bildung und Zukunft der Schulkinder und ihrer Familien investiert.
Bitte helfen Sie mit IHRER Spende, damit Kindern der Schulbesuch in Moanoghar und hiermit ein Weg in eine gesicherte Zukunft durch (Aus-)Bildung ermöglicht werden kann.
Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung.
Text: Dr. Andrea Wilden
Cashew-Setzlinge
(Quelle: Annual Progress Report on A Model Hill Farming for Improving Access to Education of the Children at Moanoghar – Reporting period: July 2021 to June 2022)
Ausflug der 10. Klasse am 23.02.2023 zu den Karnafuli Paper Mills in Chandraghona und zum Chittagong Patenga beach
(Quelle: Moanoghar News Bulletin January - March 2023)
Das Moanoghar School Team gewann im Januar 2023 den Hill Districts‘ Debattierwettbewerb und bekam den Pokal von Minister Bir Bahadur U Shwe Shing überreicht
(Quelle: Moanoghar News Bulletin January - March 2023)
In unserem Projekt Bangladesch unterstützen wir ein Schulheim in Moanoghar. Vor Kurzem bekamen wir folgende Nachricht, die auch einen Bericht zur Corona-Situation in Bangladesch beschreibt:
"Die Covid-19-Pandemie hat uns in vielerlei Hinsicht getroffen. Im ganzen Land sind seit dem 17. März 2020 alle Bildungseinrichtungen bis heute geschlossen geblieben. Wir hatten
erwartet, dass der Schulbetrieb in diesem Monat wieder aufgenommen werden würde. Aber dann hat die zweite Welle von Covid-19 begonnen. Ab dem 5. April waren wir wieder im Lockdown. Die Regierung
hat ab dem 14. April eine vollständigen Lockdown im ganzen Land ankündigen. Jeden Tag steigt die Zahl der Covid-19-Fälle und der Todesfälle, in der letzten Woche wurden im Durchschnitt über 6.000
Covid-19-Fälle gemeldet. Seit dem letzten Jahr wurden landesweit insgesamt 684.756 Fälle von Covid-19-Infektionen gemeldet, von denen 7.279 starben.
Auch in unseren Nachbarregionen wurden einige mit Covid-19 infiziert. Bislang sind wir in Moanoghar sicher, und niemand wurde infiziert. Aber die Lockdown hat weitreichende Auswirkungen auf uns und auf die Ausbildung der Kinder. Wir versuchen unser Bestes, um mit dieser Situation fertig zu werden."
Der in dieser Nachricht angesprochene Lockdown für Bildungseinrichtungen ab April 2020 dauerte 18 Monate und war einer längsten in der Welt. Die Regierung hat sich dazu entschlossen, weil das Land weder nennenswerte Testkapazitäten verfügt noch ein Gesundheitssystem, das mit unserem annähernd vergleichbar ist. Während der Zeit des Lockdowns verschärften sich soziale Gegensätze im Land. Nur eine Minderheit der Schüler:innen und Student:innen waren in der Lage, Onlineangebote der Bildungseinrichtungen zu nutzen.
Text: Olivia Haas
Mitgefühl in Aktion unterstützt seit 2021 eine Schule für Kinder aus Not leidenden Familien in Moanoghar, Bangladesch, die von einer gemeinnützigen Organisation vor Ort, in dem Dorf Rangamati, mit Hilfe von buddhistischen Mönchen durchgeführt wird. Unser Projektleiter schreibt dazu:
Nila ist ein 12-jähriges Mädchen, kommt aus Moanoghar und hatte den Traum, einst eine richtige Schule besuchen zu können. In ihrer Heimat in Bangladesch, jenem kleinen Land in Ostasien, das regelmäßig von großen Fluten und Überschwemmungen heimgesucht wird, kämpfen ca.165 Millionen Menschen zum Teil unter sehr großen Schwierigkeiten um ihr wirtschaftliches Überleben. 60 Millionen Kinder in Bangladesch, darunter Mädchen wie Nila, möchten lachen, spielen, lernen und viele Sachen so machen können, wie alle Kinder dieser Welt.
Nila hat Glück, denn nach der Flucht aus den Kriegsgebieten der Region ist sie mit ihren Eltern in den Cittagong Hill Tracts gestrandet, einer Region im äußersten Südosten von Bangladesch. Die Eltern schlagen sich seitdem für die tägliche Nahrung mit Hilfsarbeiten und Ackerbau auf einem kleinen Stück Land durch. Die Familie ist sehr arm, sie haben 7 Kinder. Nila ist jedoch jetzt sehr glücklich, denn sie kann in Moanoghar zur Schule gehen. Zwei ihrer Geschwister sind noch auf der Warteliste für einen Schulplatz.
In Bangladesch können viele Kinder (ca. 6 Millionen) nicht zur Schule gehen. Nila kann. Sie hat wirklich Glück gehabt und sich riesig gefreut, als die Liste der neuen Schulkinder am Ende der Ferien in Moanoghar ausgehängt wurde.
Am ersten Schultag wurde Nilas Traum von der Schule endgültig wahr, neben dem Platz in der neuen Schulklasse gab es noch eine weitere riesige Überraschung: Erstmals ein eigenes, richtiges Bett, ein Tisch, ein Stuhl und ein Bücherregal gab es jeweils für Nila und die 80 weiteren Kinder.
Dazu muss man wissen: In Bangladesch gehen die Kinder sehr gerne zur Schule, sie fühlen sich sehr glücklich, wenn sie zur Schule gehen dürfen. Doch in vielen Schulen gibt es nur eine sehr einfache Ausstattung. Es fehlt oft an den wichtigsten Dingen. So fehlen z.B. Schulbänke. Die gibt es oft nur für die großen Schüler, während die meisten Kinder einfach auf dem Boden oder auf viel zu kleinen Bänken zusammenrücken müssen. Deshalb helfen Hilfsorganisationen, wie die Buddhist Global Relief (BGR) aus den USA und Mitgefühl in Aktion (MIA) aus Deutschland mit Spenden um für das Möbiliar aufzukommen und den laufenden Lehrbetrieb zu sichern, denn die Fördergelder der staatlichen Schulbehörden reichen für den laufenden Schulbetrieb bei weitem nicht aus.
Die Schule in Moanoghar besteht bereits seit dem Ende des dortigen Bürgerkriegs im Jahr 1974. Damals haben buddhistische Mönche Hilfsgelder gesammelt und die „Friedensschule Moanoghar“ gegründet. Ziel war es von Anfang an besonders benachteiligten Kindern einen Schulbesuch zu ermöglichen.
Heute besuchen 1250 Jungen und Mädchen die staatlich anerkannte Schule. Es gibt einen aktiven Elternrat und intensive Lehrerfortbildungen. Das ist sehr wichtig, denn häufig sind 50 und mehr Kinder in einem Klassenraum, eine Herausforderung für jeden Pädagogen. Der Schulbetrieb selbst ist nach dem Drei-Schichten-Betrieb organisiert, d.h. jeder Klassenraum wird dreimal täglich von verschiedenen Klassen genutzt.
Diese Schule leistet zudem einen wichtigen Beitrag zum Frieden und zur Versöhnung in der Region. Die buddhistischen Mönche, die 1974 die Schule gegründet haben, achten auch heute noch auf ein friedliches und religions- bzw. konfessionstolerantes Verhalten an der Schule. Für die Mädchen aus sehr abgelegenen Regionen, gibt es das Angebot der Unterbringung in acht Internaten, eine in Bangladesch durchaus übliche Einrichtung für Schulkinder. Hier lernen die Mädchen auch mit den teilweise sehr unterschiedlichsten Hintergründen umzugehen.
Die Gesellschaften aus denen diese Kinder kommen sind stark von Männern dominiert, weshalb der der Förderung von Mädchen und Frauen hier eine ganz besondere Bedeutung zukommt. Weil es in Bangladesch meistens Mädchen sind, die die Schule vorzeitig abbrechen (müssen), wird den Schülerinnen in Moanoghar besondere Aufmerksamkeit und Betreuung gewidmet, um ihnen durch eine Ausbildung eine sicherere Zukunft zu ermöglichen.
Neben der Grund- und Mittelschule hat Moanoghar weitere wichtige Standbeine: Im Sinne von Hilfe zur Selbsthilfe wurde eine Bäckerei und ein Agrar-Program eingerichtet, die zur Eigenfinanzierung des Projektes beitragen. Ferner wurden 45.000 Kaffeesträucher, Gemüsesetzlinge, Obst- und Cashew-Baumschulen sowie Büsche als Erosionsschutz von Eltern und Lehrern gepflanzt. Außerdem werden die Schüler*innen mit Grundfertigkeiten unterschiedlicher Handwerke vertraut gemacht: Schneidern, Zimmern, Agrarwirtschaft und Nahrungsmittelverarbeitung. Ein gesundheitliche Grundversorgung wurde eingerichtet und Schutzimpfungen gegen Covid 19 organisiert und angeboten. Moanoghar ist eine außergewöhnliche Lehreinrichtung, denn hier wird neben der schulischen Bildung und einer medizinischen Grundversorgung, auch konkrete Friedens- und Versöhnungsarbeit geleistet.
Die Schule in Moanoghar arbeitet seit über 10 Jahren erfolgreich mit unserer Partnerorganisation, BGR, zusammen. In den letzten Jahren konnte durch die BGR der Neubau eines Schlafsaals und das Agrarprogramm zur unmittelbaren Nahrungsbedarf Abdeckung der Heimkinder umgesetzt werden. Gerade das Agrarprogramm liegt uns sehr am Herzen und wird in diesem Jahr von uns unterstützt. Für diese Projekte setzt MiA sich mit ein, um die Grundversorgung der Kinder und ihrer Familien zu sichern und im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe in die landwirtschaftliche Ausbildung der Jugendlichen zu investieren.
Mit IHRER Spende helfen Sie, dass Kinder aus ärmeren Familien in Bangladesch eine gesicherte Zukunft durch Schulbildung in einem Schulheim in Moanoghar erhalten. Bitte nutzen Sie unser Spendenkonto für einmalige Überweisungen und das Spendenformular für regelmäßige Spenden. Wir bedanken uns im Namen des Projekts für Ihre großzügige Unterstützung.
*Namen aus Datenschutzgründen geändert.
Text: Karl Wirtz /Red. RH